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Format (L/B/H): 120cm x 58cm x 52cm

Diese stark bespielte Küche aus dem letzten Jahrzehnt des 19. Jahrhunderts stammt, wie man der symmetrischen Aufteilung erkennt, die an Küchen von C. Hacker erinnert, aus dem Nürnberger Raum. Die blau gestrichenen Wände werden nach oben mit einer leuchtend roten Zierlinie abgeschlossen. Der Boden ist mit dünnem Linoleum in stiltypischer Bedruckung belegt. Von außen trägt das Gehäuse eine kassettierte Holzlasurbemalung, die ebenfalls an Küchen von Hacker erinnert.

Die originale Möblierung besteht aus dem großen Küchenschrank, einem niedrigen Eckschrank mit darüber befestigtem, gestuftem Regal und Vitrineneckschrank. Ein Spültisch mit Abtropfbrett gehört ebenso zu der Küche wie ein großes Tellerbord. Leider konnte sich die Besitzerin nicht von allen Accessoires trennen. Der Herd, die Wasserbank und die Salz- und Mehlmetze blieben zusammen mit allen hochwertigen Ausstattungsteilen bei ihr. Durch Zufall habe ich im November 2011 die beiden Metzen entdeckt und kaufen können - 1,5 Jahre nach dem Kauf der Puppenküche.

An Stelle der Wasserbank konnte ich einen Unterschrank von Hacker erstehen, der den Platz unter dem Tellerbord füllt. Er passt vom Dekor fast vollkommen zu der übrigen Ausstattung.

Netterweise hat mir die Verkäuferin die Familiengeschichte ihrer Küche aufgeschrieben:

Wie versprochen werde ich Ihnen gerne etwas zur Geschichte der PuppenKüche erzählen:

Die Möbel und einzelne Teller und Geschirrteile sind schon seit dem ersten Weihnachtsfest, wohl um 1889, als meine Urgroßmutter und Ihre Schwester in Nürnberg die Küche auf dem Gabentisch fanden, dabei. Sie verschwand wieder am Dreikönigstag und erschien erst wieder, wie auch in den darauffolgenden Jahren und Jahrzehnten, jeweils und nur über die Weihnachts-Feiertage.

Fünf Generationen von Puppenmüttern, Urgroßmutter und Großmutter, meine Mutter, ich selbst mit meinen Geschwistern und meine Kinder (die Jüngste Jahrgang 1985 ), haben also mit dieser Küche gespielt und auf dem Märklin-Herd, der in der Küchenmitte stand, mit Spiritus und später mit Esbit-Würfeln gekocht.

Die Kochmaschine von Märklin, wunderschöne Messingsachen, wie die Wassertrage, Kohlenschütte und Abfalleimer, sowie Backformen und Porzellan und vieles mehr habe ich in einem Vitrinenschrank im Wohnzimmer aufbewahrt. Von diesen Dingen kann ich mich (noch?) nicht trennen! Vom Küchengehäuse und den Möbel war dies aber aus Platzgründen einfach nötig.